Geänderte Rahmenbedingungen? Ihr Unternehmen in Schieflage? Existenzielle Ängste?
In Umbruchzeiten oder existentiell bedrohlichen Situationen ist es besonders wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Dies sagt sich ganz einfach, die Umsetzung ist aber in der Realität oft äußerst schwierig.
Ich selbst übernahm im Zuge eines Generationswechsels im Rahmen der Unternehmensnachfolge ein Unternehmen der Elektroindustrie. Ich erkannte das Zukunftspotential des Unternehmens und auch die Notwendigkeit von verschiedenen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Ca. 18 Monate lang habe ich mit den klassischen Methoden der Restrukturierung versucht, das Unternehmen neu auszurichten, am Ende kam es aus unterschiedlichen internen und externen Gründen zu absehbar erheblichen Liquiditätsproblemen. Die klassischen Methoden der Restrukturierung waren nicht ausreichend, auch weil die Nachverhandlung von bestehenden Altverträgen mit hohen Volumen aber ruinösen Konditionen nicht erfolgreich waren. Für den Weg der Eigenverwaltung musste ich erst noch überzeugt werden. Bis dahin habe ich noch sehr viel privates Geld als Gesellschafterdarlehen mit Rangrücktritt in das Unternehmen eingebracht. Im Nachhinein muss man feststellen, dass diese Mittel zum Nutzen aller effizienter hätten eingesetzt werden können, wenn man früher den Schritt in die Eigenverwaltung gegangen wäre. Überzeugt werden musste ich, weil ich negativen Wirkungen auf das Image meines Unternehmens befürchtete, aus heutiger Sicht war das unter anderem durch unseren offenen Umgang mit den Beteiligten insgesamt unbegründet.
Oft habe ich gewünscht, einen Partner zur Seite zu haben, der nicht nur fachlich versteht, wie das Unternehmen saniert werden kann, sondern auch die persönlichen Ängste eines Gesellschafters nachvollziehen kann. Was sagt die Familie? Was denken die Mitarbeiter? Wie wird jetzt über das Unternehmen geredet?
Ich verstehe Ihre Situation aus eigener Erfahrung sehr gut und unterstütze Sie zusammen mit meinen Partnern.
Die Eigenverwaltung als Chance!
Als ich den Entschluss gefasst hatte, den Weg durch die Krise mit Hilfe der Sanierungsoption der Eigenverwaltung zu gehen, stürzten sehr viele Aufgaben auf mich ein. Unterlagen mussten zusammengesucht und eingescannt werden. Der Insolvenzplan musste erstellt werden, der die Maßnahmen zur Ergebnis- und Liquiditätsverbesserung schlüssig aufzeigt, mit denen das Unternehmen im Wege der Eigenverwaltung saniert werden kann.
Die Unterschrift auf dem Insolvenzantrag für das eigene Unternehmen zu leisten, ist eine emotional sehr aufwühlende Situation. Als ich den Vordruck auf dem Schreibtisch hatte, hat es mehrere Stunden gebraucht, bis ich in der Lage war, das Dokument zu unterschreiben. Danach ging es Schlag auf Schlag.
Das Gericht hat einen Sachwalter bestimmt. Dieser und mein Anwalt haben mit mir zusammen die Belegschaft informiert. Die Mitarbeiter sind neben den Kunden die wichtigsten „Assets“ des Unternehmens. Die Mitarbeitermotivation in der Phase einer drohenden und auch nach eingereichter Insolvenz muss erhalten bleiben. Wir haben die Mitarbeiter in die Neuaufstellung des Unternehmens mit einbezogen. Das war einer der Schlüssel zum Erfolg. Zusammen haben wir den Plan zur Neuausrichtung aufgestellt und auch umgesetzt. Kunden und Lieferanten mussten informiert werden und dabei Schlüssellieferanten, die gleichzeitig Gläubiger waren, überzeugt werden, die Belieferung aufrecht zu erhalten. Kurzum, es bedarf einer sehr offenen Kommunikation. Ein Vertrauensverhältnis zwischen allen Beteiligten ist ein Schlüssel zum Erfolg in der Eigenverwaltung.
In unserem konkreten Fall haben wir unser Geschäftsmodell komplett umgestellt und uns vom rein produzierenden zum Auftragsentwicklungs- und -produktionsunternehmen weiterentwickelt. Dadurch haben wir das Unternehmen für die Zukunft fit gemacht und letztendlich gerettet. Heute sind wir erfolgreich tätig. Wir konnten die Arbeitsplätze aller unserer Entwickler erhalten und überzählige Kollegen aus der Produktion sämtlich an Unternehmen aus der Region vermitteln.
Nach nur sieben Monate im Verfahren wurde vom Gericht die Aufhebung beschlossen. In diesen sieben Monaten ist die Steuerung der Liquidität die allerwichtigste Aufgabe. Nur bei Aufrechterhaltung der Liquidität lässt sich die Sanierung in Eigenverwaltung umsetzen
Wichtig ist auch das offene Verhältnis zu dem Sachwalter. Er kann auch, wenn zu ihm ein offenes und ehrliches Verhältnis gepflegt wird, in vielen Situationen den Eigenverwalter helfen. Er macht solch ein Verfahren ja nicht zum ersten Mal durch. Weiter ist es von äußerster Wichtigkeit, dass Sie einen erfahrenen Rechtsanwalt, mit Fachkompetenz im Insolvenzrecht, als Berater zur Seite haben. Mir ist bewusst, ein fortgesetztes Vertrauen der Gläubiger in das bestehende Management ist keine Selbstverständlichkeit. In meinem Fall stand ein Wechsel in der Geschäftsführung meines Wissens nicht zur Debatte, vermutlich durch meine erst zuvor erfolgte Übernahme des Unternehmens und sicherlich auch aufgrund der aktiven und offenen Kommunikation in der schwierigen Phase und dies begleitet durch kompetente Berater an meiner Seite.
Ihr
Fredrik Ljungman
Unsere gemeinsamen Leistungen in der Eigenverwaltung
Das die Leistungsbereiche im Folgenden separat dargestellt sind, dient insbesondere der Übersichtlichkeit. Wir interagieren zielorientiert und vertrauensvoll miteinander und dabei sind Überschneidungen in den relevanten Tätigkeitsfeldern und Aufgaben zum Nutzen aller bestmöglich zu integrieren!
Interim Management
- Übernahme der Funktion als Geschäftsführer in der Krise (CRO)
- Verbesserungsmaßnahmen, Umsetzung unter Zeitdruck
- Verhandlung mit Lieferanten und Kunden und weiteren Gläubigern und Beteiligten
- Kommunikation und Befriedung der Mitarbeiter
0170 4829644
Unternehmensberatung
- Maßnahmen zur Ergebnis- und Liquiditätsverbesserung
- Integrierte Unternehmensplanung
- Insolvenzplan, Bescheinigung § 270b InsO
- Liquiditätsmanagement
- Stakeholdermanagement, Verhandlung mit Gläubigern und Konfliktlösung
01520 9829292